Interview mit Mainpean Programme
Was haben fast alle 0190-Dialer-Partnerprogramme in Deutschland - egal ob aus dem Bereich Handylogos, Klingeltöne, SMS Tools, Erotik oder den sogenannten "Hacker-Tools" gemeinsam? Sie laufen über das System 'Stardialer' der seit 2001 operierenden Mainpean GmbH (davor Starweb Service) in Berlin.

Geldverdienst.de-Betreiber Stefan Zwanzger sowie Tobias Fricke und Marta Stypa besuchten das 35-Mann-Unternehmen am 12.09.2002 und sprachen mit Marketing-Chef Andreas Friede und Vorstand Dr.jur. Peter Krull über die Telekom, Erotik, Abzocke, Hacker-Tools, Zwangstrennungen sowie die intelligentesten Payment-Methoden im Internet...

Tobias Fricke, Marta Stype, Andreas Friede, Dr. Peter Krull

Von links nach rechts:
Tobias Fricke und Marta Stypa besuchten Mainpean-Marketingmann Andreas Friede und Gesellschafter Dr. Krull in Berlin.
Foto: Stefan Zwanzger


Geldverdienst.de (Stefan Zwanzger): Die Presseberichterstattungen über den "bösen 0190-Dialer" häufen sich ja in letzter Zeit massiv. Wie kommen Sie mit Ihrem Stardialer damit klar?

Mainpean (Andreas Friede):Wir kommen an und für sich ganz gut damit klar. Natürlich kommt es während den Bericherstattungen in der Presse immer wieder zu Umsatzeinbrüchen, das ist ganz klar! Ich sage mal, uns trifft es nicht ganz so hart. Meiner Meinung nach haben wir den zur Zeit verbraucherfreundlichsten Dialer am Markt. Unser StarDialer ist der wahrscheinlich einzige Dialer, der sich nicht unaufgefordert ins DFÜ-Netzwerk einträgt. Wir haben die Bestätigung, wir haben die Tarifansage bzw. die Tarifbeschreibung. Wir haben ausführliche AGB, wir haben auch ein ausführliches Impressum auf dem Dialer. Die neueste Version ermöglicht es dem User, ein Passwort vor Benutzen des Dialers einzugeben. Er kann so zum Beispiel verhindern, daß sich seine minderjährigen Kinder über unseren Dialer einwählen. Eine Deinstallationsroutine ist ebenfalls vorhanden. Was die Transparenz und die Bedienerfreundlichkeit angeht, sind wir sicher sehr weit vorn, wenn nicht sogar ganz vorn!


Geldverdienst.de: Wie hoch sind denn die Umsatzeinbrüche prozentual aufgrund der schlechten Presse gewesen?

Mainpean: Das kann man so schwer sagen, wir hatten eine leichte Seitwärtsbewegung. Kein Anstieg mehr, eine Stagnation auf hohem Niveau!


Geldverdienst.de: Sie haben gerade von Passwortschutz gesprochen. Damit wird ja von Stammkunden ausgegangen, die auch immer wieder "reingehen". Die haben Sie?

Mainpean: Ja, die haben wir!


Geldverdienst.de: Es ist also kein Einmal-und-Nie-Wieder-Geschäft, bei dem man einen "Kunden", wenn er dann auf die Telekom-Rechnung schaut, nie wieder sieht?

Mainpean: Nein, natürlich nicht! Wir sind ja auch zum Teil im Entertainment-Bereich (Entertainment=Erotik, Anmd. d. Red.) tätig. Dieser ist einer der drei Standbeine des Unternehmens. Und der Entertainment-Kunde, insbesondere der Nutzer erotischer Inhalte, hat irgendwann seine Vorlieben entdeckt. Er geht direkt an die Inhalte, die er kennt. Wo er Vertrauen zu hat, wo er eine gleichmäßige Qualität angeboten bekommt. Zum Beispiel wenn er mit unseren Girls chattet: er lernt die Girls kennen, er spricht bzw. chattet mit ihnen. Er sieht sie ja nicht nur, er kommuniziert auch mit ihnen und irgendwann setzt sich dann auch ein gewisses Stammpublikum fest, das ist ganz normal.


Geldverdienst.de: Sie betreiben also auch eigene Angebote und nicht "nur" mit dem Stardialer die technische Plattform für Angebote externer Dienstleister...

Mainpean: Richtig! Das Unternehmen besteht aus drei Säulen. Da ist die Starweb-Service GmbH, gegründet 1999, gestartet im Februar 2000. Diese hat seinerzeit angefangen, Content zu produzieren. Der Content wird zum Teil hier im eigenen Haus produziert. Parallel wurde der Stardialer entwickelt. Später war es dann sinnvoll, das Kerngeschäft auszugliedern: Starweb-Service produziert jetzt nur noch den Content und betreibt die technische Plattform. Das operative Geschäft wurde auf die im August 2000 gegründete Mainpean GmbH verlagert. Starweb-Service produziert also, liefert es an die Mainpean und die Mainpean verkauft die fertigen Produkte. Und zwar zum einen den sogenannten produktiven Entertainment-Bereich - den wir selber herstellen - und zum anderen das Zahlungssystem "PayNow".


Geldverdienst.de: Und wo genau findet man da jetzt den Stardialer?

Mainpean: Anfangs gab es nur den Stardialer, bis noch zum Mai 2002. Wir haben dann überlegt, daß wir dem User irgendwie auch Alternativen zur Einwahlsoftware des Dialers bieten müssen: alternative Zahlungsmöglichkeiten. Daraufhin haben wir mit der Entwicklung des Zahlungssystems "PayNow" begonnen. Mit PayNow bieten wir nicht nur einen Dialer und einen DSL-Zugang an, sondern auch Zahlung mit Kreditkarte, ein "Offline Billing"-Tool namens StarClick, paybox via Handy, eine paysafe-Karte und ein Lastschriftverfahren. "PayNow" ist heute DAS Zahlungssystem von Mainpean. Und der Stardialer ist ein Teil davon.

Andreas Friede von Mainpean

Geldverdienst.de: Zum "Contentbereich": sie ermöglichen ja vielen Anbietern mit eigenem Content an ihrem "Pay Now" Zahlungssystem teilzunehmen.

Mainpean: Zur Zeit ja! Es gibt im Bereich der Dialer drei große Produktgruppen: Da wäre einmal der Erotik-Bereich, dann die Gruppe "Handylogos, Klingeltöne, SMS" und schließlich die "Hacker-Tool"-Dialer. Welche dieser Gruppen ist denn die umsatzstärkste? Wahrscheinlich der Erotik-Bereich...


Geldverdienst.de: ...und was kommt danach?

Mainpean: Der Hackertool-Bereich läuft schon sehr sehr stark. Es ist ein Nischenmarkt, der aber sehr gefragt ist in der 'Szene'. Die Nutzer müssen ja bestimmte Kenntnisse haben, um diese Tools dann letztendlich auch anwenden zu können. Der Normalverbraucher kann damit weniger anfangen.


Geldverdienst.de: Sind denn diese Hacker-Tools überhaupt legal?

Mainpean:Es gibt viele seriöse und damit auch legale Angebote. Natürlich auch weniger seriöse Angebote. Soweit sich die Anbieter an Urheberrechtsbeschränkungen halten und qualitative Angebote zur Verfügung stellen, spricht nichts gegen sie.


Geldverdienst.de: Wie sieht es aus mit Handylogos und Klingeltönen?

Mainpean: Dieser Markt wird immer irgendwie laufen, weil er eine komplett andere Zielgruppe hat. Den Erotikbereich nutzen in der Regel nur die User über 18, es sei denn Jugendliche umgehen die AVS-Systeme. Der Handylogo/Klingeltöne-Markt spricht Jugendliche ab 12 an.


Geldverdienst.de: Ist das nicht etwas problematisch mit den Jugendlichen ab 12 Jahren. Gibt es da nicht einen Dialer-Jugendschutz? Schließlich wählt der sich da ein und zahlt 1,86 EUR pro Minute...

Mainpean: Sie wissen ja sicherlich, daß Kinder auch Taschengeld bekommen! Es gibt meines Wissens im BGB den sogenannten Taschengeld-Paragraphen und demnach dürfen Kinder und Jugendliche in einem gewissen Rahmen auch selbständig Geschäfte ohne die Erlaubnis Ihrer Eltern tätigen. Dabei ist es unerheblich, welches Zahlungsmittel sie einsetzen. Wenn ich jetzt meine 20 Euro im Monat zur Verfügung habe und ich stecke die eben ins Internet, um mir da Handylogos und Klingeltöne herunterzuladen, dann spricht in diesem Sinne wohl nichts dagegen.


Geldverdienst.de: Die "Freiwillige Selbstkontrolle der Telefon-Mehrwertdienste" hat eine Preisobergrenze festgelegt: Angebote, die zur Zielgruppe Minderjährige haben, sind nur bis zu einem maximalen Preis von 3 Euro je "Anruf" zulässig, das betrifft insbesondere Handylogos und Klingeltöne, oder?

Mainpean: Das ist grundsätzlich richtig. Dahinter stecken zwei Gründe: einerseits, um die Zielgruppe zu schützen, andererseits hat das auch einen technischen Hintergrund. Es gibt ja über die FST eine Regelung, wonach der Nutzer eines Zahlungsystems im Offline-Billing (0190-0) einen Billing-Vorgang nur dann ohne separate Bestätigung auslösen kann, wenn er maximal 3 Euro kostet. Alles was darüber hinausgeht, muss noch einmal separat bestätigt werden. Das ist aber eher eine freiwillige Sache, die von den meisten Telekommunikations-Unternehmen unterstützt wird. Eine gesetzliche Regelung gibt es dafür noch nicht.


Geldverdienst.de: Also sie haben mit dem Stardialer auch nicht dementsprechend reagiert, daß sie eine Zwangstrennung nach 2 Minuten machen?

Mainpean: Nein, das brauchen wir auch nicht. Es gibt bestimmte Voraussetzungen seitens der Carrier, wenn Sie über 0190-0 freie Tarife realisieren möchten. Sie müssen in den ersten Sekunden eine Ansage schalten und Sie müssen den Anrufer über den Tarif informieren. Dieser Teil der Information ist ja in der Regel kostenfrei für den Anrufer. Das funktioniert bei uns auch so: wir haben eine 0190-0 auf einer Audiotext-Plattform liegen, wir nennen das Produkt "StarClick". Beispiel: Sie sehen ein Produkt im Internet, das Produkt kostet z.B. 8 Euro - das kann eine Software oder Shop-Produkt oder was auch immer sein - und Sie entschließen sich, das Produkt zu kaufen. Sie betätigen die Zahlungsart "Starclick" im Internet und registrieren sich, damit wir das nachher auch zuordnen können. Danach kommt ein Fenster und der Endverbraucher erhält eine Servicerufnummer 0190-0xxxxx sowie eine fünfstellige Transaktionsnummer. Jetzt ruft er erstmal die Servicerufnummer an, es meldet sich unsere Audiotextplattform, eine Stimme sagt "Sie sind bei Dienstleister XY, bitte geben Sie jetzt Ihre Transaktionsummer ein!". Dann tippen Sie die fünf Ziffern ein, die Stimme meldet sich nochmal, wiederholt den Betrag von 8 Euro und bittet um eine zweite Bestätigung. Jetzt muss der Endverbraucher diese Aktion nochmal bestätigen mit einer Ziffernkombination. Und erst dann wird der Kauf definitiv ausgelöst. Der ganze Vorgang bis dahin ist für den User kostenfrei.


Geldverdienst.de: Klingt seriös...

Mainpean: Uns lag sehr sehr viel an einer für den Endverbraucher transparenten Abwicklung. Die Thematik mit den "Abzocker"-Dialern in den letzten Monaten wurde durch sogenannte "Ad-On Charges" (Einmalbeträge) in Höhe von 300, 900 und 1800 Euro ausgelöst. Das hat zu den sogennanten "Charge-Back's" geführt. Unser Service bedient sich bei Einmalbeträgen über einen für den Verbraucher sicheren Weg.


Geldverdienst.de: Was bedeutet "Charge-Back"?

Mainpean:"Charge-Back’s" sind vom Endverbraucher zurückgehaltene Umsätze. In den angesprochenen Fällen war das Problem, dass der Verbraucher über den Gegenwert getäuscht wurde. Zurecht hat er die Beträge zurückbehalten. Leider wurde der Dialer daraufhin über die Medien unberechtigt und völlig undifferenziert verteufelt. Hinter dem "Dialer" steht das Wort "Dial-In". Und das ist nichts weiter als eine Software, die in der Lage ist, über eine Telefonnummer einen Internet-Zugang aufzubauen. Einen Dialer benutzen auch Portale wie bspw. T-Online, AOL und Freenet. Diese Zugänge sind meist kostenpflichtig, lediglich die Tarife sind unterschiedlich.


Geldverdienst.de: Gibt es denn eigentlich eine automatische Zwangstrennung?

Mainpean: Im Bereich der Mehrwert-Servicerufnummern (0190) trennt die Deutsche Telekom die Verbindung nach maximal 59 Minuten.


Geldverdienst.de: Und wie hoch sind die Durchschnittshaltezeiten bei allen Angeboten zusammen?

Mainpean: Also über das gesamte Zahlungssystem liegen wir zwischen 6 und 9 Minuten. Bei unseren eigenen Projekten zwischen 9 und 14 Minuten. Damit liegen wir sehr sehr weit oben.


Geldverdienst.de: Warum sind denn Ihre Dialer genau 1,86 Euro pro Minute teuer? Warum genau dieser Betrag?

Mainpean: Das liegt daran, daß es eine Tarifstruktur gibt, die von der Regulierungsbehörde vor einigen Jahren geregelt wurde. Darunter sind die Mehrwert-Servicerufnummern zu verstehen, die feststehende Tarife beinhalten. Vier feste Tarife zu 0,41 Euro, 0,62 Euro, 1,24 Euro und 1,86 Euro. Dafür stehen die Servicerufnummern 0190-1 bis 0190-9. Jeder dieser 0190-Nummern in Kombination mit der fünften Ziffer ist ein fester Tarif zugewiesen. Insbesondere der Entertainment-Markt rechnet mit diesen Tarifen ab.


Geldverdienst.de: Von den 1,86 Euro gehen 1,30 Euro an die Betreiber der Angebote und 56 Cent pro Minute teilen sich Mainpean, Telekom und Staat. In welchem Verhältnis?

Mainpean: Die Zahlen werde ich nicht bestätigen, ich geben Ihnen aber auch nicht die Richtigen (lacht)! Aber Sie haben schon recht, die 1,86 Euro pro Minute sind definitiv der Bruttobetrag. Das bezahlt der Anrufer. Wenn Sie die Mehrwertsteuer abziehen, kommen Sie auf den Nettobetrag. Und dann gibt es ein Sharing-Modell: der Carrier behält einen Anteil, die Telekom für Ihre Inkassoleistung und der Rest wird an die Vertragspartner ausgezahlt.


Geldverdienst.de: Das heißt mit Inkasso haben Sie überhaupt nichts zu tun!

Mainpean: Nicht beim "Online-Billing".


Geldverdienst.de: Und wenn jemand mal nicht bezahlt oder bezahlen kann, wird der entsprechende Betrag trotzdem von der Deutschen Telekom zu Gunsten von Mainpean gutgeschrieben?

Mainpean: Nein, so funktioniert das in der Regel nicht! Normalerweise unterstellen wir, daß jemand, der eine 0190-Rufnummer gewählt hat, das auch bewußt getan hat. Ich weiß das ist ein heißes Thema, nur regelmässig werden Mehrwert-Services wissentlich und willentlich genutzt, sowohl über die Tastatur des Telefons als auch über einen Dialer. Wir unterstellen also erstmal, daß der Verbraucher bewusst eine Leitung in Anspruch genommen hat, die er natürlich auch bezahlen muss. Da gibt es dann natürlich die Einwendungen von Endverbrauchern, die sagen: "Hab ich nicht, wollt ich nicht, war ein Versehen, kommt sonst irgendwo her, weiß ich nicht, mein Hamster hats gemacht oder meine Putzfrau wollte mich eben mal um 100 Euro betrügen!" Das Problem ist, wenn Sie heute ein erwachsener Mann sind und Sie haben irgendwann eine tolle Erotik-Seite entdeckt und Sie ziehen sich tatsächlich mal eine Einwahl-Software herunter und wählen die an. Und Sie sind auch begeistert von den Inhalten! Dann gehen Sie auch regelmäßig wieder rein. Sie können sich ja selber ausrechnen, da kommt dann ein bißchen Zeit zusammen, mit der Zeit kommt dann auch der Umsatz zusammen.

Und wenn dann am Monatsende die Rechnung kommt und da stehen 250 Euro drauf und dahinter steht "Servicerufnummer 0190 von Mainpean", dann sieht der Mann die Rechnung. Aber bevor der Mann sie sieht, sieht seine Frau die Rechnung und fragt ihn: "Was ist denn das hier, was hast'n da gemacht?" Sagt der Mann: "Keine Ahnung, ja also das war ich nicht." Sagt sie: "Das kann doch nicht sein, wenn Du dat nicht warst, wer war denn dat, ich hab die auch nicht gewählt." Natürlich war sie das nicht, war ja ihr Mann. Er wird es Ihr gegenüber allerdings nicht zugeben. Also was passiert? Er sagt: "Mensch, jetzt müssen wir Widerspruch bei der Telekom einlegen!" Das ist die Regel. Das ist wirklich die Regel! Ohne Witz. Und entsprechend behandeln wir auch genau diese Beschwerden: wir geben jedem die Chance, uns nachzuweisen, daß er es wirklich unabsichtlich gemacht hat. Er wird diesen Nachweis aber nicht erbringen können. Entsprechend werden die Endverbraucher die Rechnungen bezahlen müssen!



Zu Gast bei Mainpean

Marta Stypa (Geldverdienst.de) und Andreas Friede (Mainpean). Lesen Sie UNBEDINGT die Interview-Antwort über diesem Bild :-)

Geldverdienst.de: 0190-Dialer benutzen ja die klassische Telefonleitung. Mit DSL geht das ja nicht so einfach...

Mainpean: Wir haben ja Pay-by-Call. Der User hat dort die alternative Möglichkeit, statt einer Einwahlsoftware den Telefonapparat neben sich zu nutzen. Einzige Voraussetzung: er muss noch über eine weitere freie Leitung verfügen.


Geldverdienst.de: Jetzt sind natürlich die Dialer-Partnerprogramme mit DSL nicht mehr so möglich, wie sie möglich waren, oder? Bekommen dann Webmaster noch Provisionen?

Mainpean: Natürlich! Das Billing wird über die Servicerufnummer ausgelöst, wir erfassen diesen Vorgang über unser Statistiktool genauso, als wenn der Endverbraucher zur Anwahl den StarDialer nutzt.


Geldverdienst.de: Mal ehrlich: würden Sie selber für irgendwelchen Content 1,86 Euro pro Minute bezahlen?

Mainpean: Brauchte ich bisher nicht! (lacht laut)

Dr. Peter Krull

Dr. Peter Krull, einer der vier Gesellschafter von Mainpean, gesellt sich nun zu uns...


Geldverdienst.de (Stefan Zwanzger): Herr Dr. Krull, würden Sie denn für Content 1,86 Euro pro Minute bezahlen?

Mainpean (Dr. Krull): Wir haben alle ständige Accounts, die wir nicht bezahlen müssen. Das ist wie im Schokoladenladen: irgendwann ißt man immer noch Schokolade, aber man ißt sie nicht mehr täglich, weil man sonst zu fett wird!Aber Ihre Frage geht ja dahin: "Ist es das wert?" Sie wollen ja wissen, ob das, was wir hier herstellen, den Preis wert ist. Und das kann man eigentlich nur an der Nachfrage messen. Und die Nachfrage ist sehr groß, nach wie vor.


Geldverdienst.de: Wenn jemand 0190-Dialer als "Abzocke" bezeichnet, was antworten Sie ihm dann?

Mainpean (Dr. Krull): Man kann jeden Dialer so programmieren, daß er tatsächlich abzockt. Das liegt aber an demjenigen, der ihn in die Welt setzt. Ich kann fast jede Sache soweit persiflieren, daß sie nicht mehr dem entspricht, was sie eigentlich soll. Und solange ich das nicht tue, sondern mich an die Regeln halte, kann ich das auch nicht als Abzocke bezeichnen. Jeder weiß, was er bezahlen muss, wenn er in unseren Dialer hineingeht. Auch wenn ich jetzt beispielweise angebe: "Wenn Du eine Minute auf meinen Content gehst, zahlst Du 50 Euro" und ich habe eine Nachfrage dafür, dann wäre das auch keine Abzocke. Das ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wenn ich aber als User nicht weiß, was ich dafür bezahlen muss, dann ist es kriminell!

Mainpean (Friede): "Abzocke" ist der ultimative Ausdruck eines jenigen, der sich nicht auskennt. Das wird dann unterstützt durch die quotenwirksame Berichten der Medien.


Geldverdienst.de: Ist "Abzocke", Cola in der Wüste für 100.000 Denar an verdurstende Scheiche verkaufen?

Mainpean (Friede): Ein schöner Vergleich. Eine Einwahlsoftware, die sich unbemerkt und unaufgefordert in die Standard-DFÜ-Verbindung einträgt und sich bei jedem Aufruf des Internet Explorers unbemerkt einwählt, ist "Abzocke". Eine Dienstleistung, die hinter einem Einwahlprogramm versprochen wird, jedoch nicht hält, was sie verspricht, ist Betrug und damit "Abzocke". Nicht zum Thema steht hier der Tarif. Nur der Endverbraucher selbst entscheidet, ob die Leistung das Geld wert ist.


Geldverdienst.de: Nehmen wir an, einer Ihrer Partner produziert Content, der juristisch nicht vertretbar ist, zum Beispiel irgendein illegales Hacker-Tool. Hat dann Mainpean damit auch juristisch zu kämpfen oder ist die Rechtsfrage da völlig geklärt?

Mainpean (Dr. Krull): Die Rechtsfrage ist inzwischen geklärt, das war lange Zeit ja nicht klar, wie man sich da zu verhalten hat. Wenn Mainpean Kenntnis davon erlangt, daß hier ein rechtswidriger Vorgang im Internet angeboten wird, dann muss reagiert werden. Mainpean muss dann selbst eine Rechtsprüfung vornehmen. Was natürlich schwierig ist für ein Unternehmen, das nicht ständig mit irgendwelchen Rechtsanwälten zu tun haben möchte.


Geldverdienst.de: Kommt das häufig vor?

Mainpean (Dr. Krull): Eigentlich nicht!


Geldverdienst.de: Dann jetzt diese Frage: die Hacker-Tools, die ja über Mainpean-Dialer zu erreichen sind, werden als "Schutzprogramme" vor Hackern angepriesen. Welchen Schutz bietet ein SMS-Bomber?

Mainpean (Dr. Krull): Was ist das?


Geldverdienst.de: Mit einem SMS-Bomber kann man Handys mit sovielen SMS beliefern, daß der Handy-Inhaber mit dem Löschen nicht mehr nachkommt.

Mainpean (Dr. Krull): Das ist Flashing oder Flamming, richtig? Das ist genauso verboten wie Spamming.

Andreas Friede (l.) und Dr. Krull (r.) von Mainpean.

Andreas Friede und Dr. Krull von Mainpean

Geldverdienst.de: Was passiert, wenn ein Partnerprogramm-Betreiber, der den Stardialer nutzt, die Provisionen nicht an seine Webmaster auszahlt. Also das Geld, was er von Ihnen bekommt, nicht an seine Partner-Webmaster weiterreicht...

Mainpean: Das haben wir schon gehabt.


Geldverdienst.de: Was passiert dann?

Mainpean: Wir haften nicht dafür. Wir zahlen an unseren Vertragspartner aus und der Webmaster ist Vertragspartner dieses Vertragspartners.


Geldverdienst.de: Kann der Webmaster sich an Sie wenden, wenn er die Auszahlung nicht erhält?

Mainpean (Dr. Krull): Nein, kann er generell nicht. Er kann uns informieren, dann versuchen wir das mit unserem Vertragspartner zu klären. Das ist zwei oder dreimal passiert. Aber es ist ja in der Regel so: der Vertragspartner zahlt dann ja nicht nur einen nicht aus, sondern über einen längeren Zeitraum verschiedene Leute nicht! Dann haben wir in Einzelfällen auch die Webmaster informiert über diese Tatsache. Das können wir dann tun. Aber wir sind nicht verpflichtet, an die oder den Webmaster das Geld auszuzahlen.

Mainpean (Friede): Wir bieten für unsere Projektpartner allerdings auch an, den kompletten Abrechnungsservice zu übernehmen. Das würde dann auch bedeuten, daß wir die Webmaster des Projektpartners auszahlen. Dazu muss er uns natürlich legitimieren und beauftragen, ansonsten wäre das seine Angelegenheit. Unsere Großkunden haben uns diesen Auftrag gegeben, wir rechnen für dessen Kunden und deren Webmaster ab. Im Zweifelsfall soll sich der Webmaster bei seinem Projektanbieter erkundigen, ob die Mainpean and die Webmaster selber auszahlt. Wenn nicht, ist das sein Risiko.


Geldverdienst.de bedankt sich für dieses Gespräch.